Unwetter in Köln und RegionStarkregen und Hagel erwartet – Meteorologe Schwanke spricht von „anderer Dimension“

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Ein gewaltiger Blitz schlägt am vom Unwetter lila gefärbten Himmel in der Nähe eines Baukrans ein. Schwere Unwetter werden in der Nacht zu Freitag in Köln und der Region erwartet. (Archivbild)

Schwere Unwetter werden in der Nacht zu Freitag in Köln und der Region erwartet. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet in kurzer Zeit örtlich mit mehr als 50 Litern Regen pro Quadratmeter und starken Hagelschauern. (Archivbild)

Die nächste Unwetterfront rollt auf Köln und die Region zu. Im Süden Deutschlands herrscht derweil Überflutungsgefahr.

Eine schwere Unwetterfront kommt ab Donnerstag (16. Mai) auf Köln und die Region zu. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet spätestens ab Donnerstagabend mit Starkregen und Hagelschauern. Örtlich können mehr als 70 Liter Regen pro Quadratmeter fallen, Köln und die Region erwischt es dabei in Nordrhein-Westfalen am schlimmsten.

Der DWD veröffentlichte am Freitag eine „Amtliche Warnung vor Dauerregen“. Durch den Dauerregen steigt an verschiedenen Flüssen auch die Überflutungsgefahr, von Donnerstag bis Samstagmorgen sollen teils fast 75 Liter Regen pro Quadratmeter fallen.

Wetter Köln und Region: DWD erwartet Starkregen mit mehr als 70 Litern pro Quadratmeter

Bereits am Donnerstag kommt auf Köln und die Region die erste Unwetterfront zu, der DWD erwartet teils heftigen Starkregen mit bis zu 30 Litern Regen pro Quadratmeter. Hinzu kommen örtlich kleinkörniger Hagel und stürmische Böen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 70 km/h.

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Das Wettermodell ICON des DWD erwartet in den kommenden rund 48 Stunden massive Regenmengen in Köln und der Region, in Bonn soll es um die 75 Liter pro Quadratmeter geben. Auch der Kreis Euskirchen könnte nach schweren Regenfällen vor einigen Wochen erneut schwer getroffen werden.

Unwetter in Köln und der Region: WDR-Meteorologe Karsten Schwanke spricht von „anderer Dimension“

„Am Freitag zieht ein kleines Starkregengebiet zu uns. [...] Das sind zum Teil Regenmengen von 50 bis zu 80,90 Liter Regenwasser pro Quadratmeter. Das ist nicht die große Katastrophe, aber da können durchaus Keller volllaufen oder Straßenzüge unter Wasser stehen“, sagte WDR-Meteorologe Karsten Schwanke am Donnerstag.

Einige Wettermodelle rechnen mit deutlich größeren Regensummen, die in der Spitze die DWD-Vorhersage deutlich übersteigen. Karsten Schwanke: „Es gibt aber auch ein anderes Modell. Das zeigt uns deutlich mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter. Dann reden wir über eine andere Dimension.“

Unwetterfront rollt auf Köln zu: DWD erwartet „heftigen Regen“ in Nordrhein-Westfalen

„Ausgangs der Nacht zum Freitag bis in die Nacht zum Samstag sind vor allem im Südwesten Dauerregen mit Mengen zwischen 30 und 40 Litern pro Quadratmeter, örtlich über 70 Liter pro Quadratmeter in 12 bis 24 Stunden möglich“, teilt der DWD in seiner offiziellen Wetterprognose für Nordrhein-Westfalen am Freitagmorgen mit.

Bereits Anfang Mai hatten schwere Unwetter vor allem die Eifel und das Ahrtal getroffen, dort fielen in nicht mal einer Stunde mehr als 60 Liter Regen pro Quadratmeter. Im Ahrtal kamen Erinnerungen an die Flutkatastrophe 2021 hoch, der Kreis erklärte eine Vorstufe zum Katastrophenalarm.

Unwetter über Deutschland: 90 Liter Regen in nur wenigen Stunden sorgen für Überflutungsgefahr

Bereits in der Nacht zu Donnerstag hatten schwere Unwetter vor allem den Südwesten Deutschlands getroffen. In Wangen im Allgäu fielen nach ersten Analysen der Niederschlagsmengen mehr als 90 Liter Regen pro Quadratmeter in nur wenigen Stunden, es herrschte an vielen Orten Überflutungsgefahr.

Bis zum Samstag wird vor allem in Baden-Württemberg mit schweren Unwettern gerechnet, mehrere Wettermodelle rechnen in der Region um Baden-Baden teils mit mehr als 100 Litern Regen pro Quadratmeter in nicht mal 24 Stunden. Das Schweizer Wettermodell „Super HD“ sieht sogar mehr als 150 Liter Regen pro Quadratmeter.

Wetter Köln/Region: Rekord-Unwetter trifft Eifel – Ahrtal meldet Vorstufe zum Katastrophenalarm

Durch den Klimawandel häufen sich Extremwetterlagen auch in Köln und der Region, die Unwetter Anfang Mai waren die bisher stärksten des Jahres und sorgten vor allem im Kreis Euskirchen für Dutzende Feuerwehreinsätze und Überflutungen. An der Swiss im Rhein-Sieg-Kreis herrschte teilweise Lebensgefahr im Ufergebiet.

Schon Anfang Januar hatte eine sogenannte Luftmassengrenze über Köln außergewöhnliche Schneefälle verursacht. In wenigen Stunden fielen mehr als 15 Zentimeter Neuschnee, in Köln und der Region löste die Wetterlage ein Verkehrschaos auf den Straßen aus. (shh)

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